Lecker riechende Seife - unser Gegengift (man beachte den Teppich im Hintergrund) |
Sonntag, 31. Oktober 2010
Who ya gonna call?
Donnerstag, 28. Oktober 2010
6 Gründe, warum uns St Kilda ans Herz gewachsen ist
In St Kilda ist man fast ein bisschen ausserhalb der Stadt, ohne wirklich draussen zu sein. Es trennen einen immer mindestens 100 Segelmasten vom Central Business District, sprich den Hochhäusern. Wenn man doch in die Stadt will, ist nichts einfacher als das: Auf's Tram hüpfen und los.
In St Kilda kann man sogar von St Kilda Abstand nehmen, indem man über die Seebrücke in die Bucht rausläuft und sich den Wind durch die Haare wehen lässt. Hier am äusseren Ende des Piers gibt es die nördlichste Zwergpinguinkolonie von Australien. Dazu in einem nächsten Post mehr.
In St Kilda gibt es die besten Palmen von Melbourne, es gibt sogar eine Palmen-Allee. Der botanische Garten ist wunderschön. Es ist grün, blüht und riecht wie auf Hawaii. Die Papageien flitzen durch die Ästen und machen einen Riesenlärm.
St Kilda ist farbig: Es gibt hier die poshe Acland St mit hippen Butiquen und Restaurants, ein Nebensträsschen weiter findet man Schrebergärten mit Self-made-Kunst. Um die Ecke gibts einen Mexikaner, Libanesen, Italiener und viele mehr, die ihre kulinarischen Landesspezialitäten anbieten. Im Lebensmittelladen sitzt die Verkäuferin an der Kasse, die mir erzählt, dass sich Ellen Nordergren nun doch von Tiger Woods scheiden lässt. Soviel dazu. Klatschhefte muss ich also gar nicht erst lesen.
In St Kilda gibt es Afternoon Tea with Scones, und zwar stilecht im Kiosk am Ende des Piers. Der Kiosk wäre 2004 100 Jahre alt geworden, brannte aber kurz zuvor ab und wurde originalgetreu wieder aufgebaut. Der Kiosk ist sehr vintage, deshalb ist es dieses Bild auch ein bisschen. Ok, ok, bin mit dem Farbregler etwas ausgerutscht....
Ich komme mir beim Kiosk fast ein bisschen vor wie in Binz auf Rügen auf der Seebrücke. Binz ist berühmt für seine tolle Bäderarchitektur, die an den viktorianischen Stil erinnert, in dem hier viele ältere Häuser gebaut sind. St Kilda ist übrigens auch sonst berühmt für seine Kuchen und süssen Spezialitäten, die man in den Strassencafés geniessen kann. Und das machen wir auch ausführlich...
Und speziell für Jonas: In St Kilda kann man vor der Skyline kitesurfen.
Leider müssen wir doch weg, heute ist der letzte Tag. Wir haben uns in diesen drei Wochen hier so wunderbar eingelebt, dass uns das ein wenig schwerfällt. Nun geht's etwas nach Norden, und wir werden auch dort wieder einen Effort unternehmen, um uns einzuleben.
Dienstag, 26. Oktober 2010
Langsam wird's was
Und ich gebe zu, das Schreiben fand ich Anfangs schwierig, jetzt gewöhne ich mich langsam daran. Kategorien gibts zwar immer noch nicht, aber sie sind in Bearbeitung. Arbeitstitel: Melbournezüg, Meitschizüg, Buebezüg, Chuchizüg. Das erste Rezept, das es bei mir vorhin gerade zum Lunch gab, ist jedenfalls schon druckfertig in der Pipeline.
Das Wetter wird immer besser, sprich australienhafter. Das erste Possum ist mir bereits vor die Füsse gefallen und hat mich dabei fast zu Tode erschreckt. Deshalb gibt es keine Bilder davon. Die Viecher haben offenbar die Angewohnheit, sich unversehens von hölzernen Strassenlampenmasten fallen zu lassen, wenn man direkt daneben steht. Die Australier konnten wohl nicht so ganz verstehen, warum ich gekreischt habe und wir dann noch ganz lange versuchten, einen Blick auf das offenbar verängstigte Tierchen zu werfen, das sich im hohen Gras versteckt hielt. Es hatte niedliche seltsame Zehen an den Füsschen, quasi zwei Daumen und drei Finger. Normalerweise sind die Possums eher nacht- oder dämmerungsaktiv, aber wir werden trotzdem auf Fotojagd gehen und hoffentlich bald eins präsentieren können.
UND DAS WICHTIGSTE: Die Kommentarfunktion ist nun endlich so eingerichtet, dass sie einfach bedient werden kann:
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Wir freuen uns auf viele Kommentare von euch!
Helen und Jonas
Lauwarmer Gurken-Reissalat
Der lauwarme Gurken-Reissalat kann als Vorspeise, als Beilage zum Grillbuffet oder als eigenständiges Essen genossen werden. Am besten eignen sich die etwas robusteren Nostrano-Gurken für den Salat. Wenn die Gurkensaison definitiv vorbei ist, kann der Salat auch mit jedem anderen Gemüse, kurz angebraten und etwas abgekühlt, gemacht werden.
Für 2 Personen
2 gehackte Knoblauchzehen mit
1 Tasse Reis, zum Beispiel Jasminreis, kochen
Während der Reis kocht:
ein Stück Gorgonzola, in Würfelchen geschnitten
1/2 Nostrano-Gurke, in feine Stängelchen schneiden
3 EL Naturejoghurt
etwas kleingeschnittene Zitronenschale
etwas Zitronensaft
Salz, Pfeffer, Paprika
Alles verrühren und abschmecken. Wenn der Reis fertig ist, die Pfanne kurz vom Herd nehmen, mit dem Gurkenjoghurt vermischen und zurück auf die Herdplatte stellen. Nun so lange erwärmen, bis der Salat lauwarm ist. Bitte nicht zu lange, da es dem Joghurt sonst zu ungemütlich wird.
Dabei abschmecken.
Montag, 25. Oktober 2010
Im Foodie - Paradies
Ich habe gehört, dass es hier gutes Essen gibt. Und nirgends wird das augenscheinlicher als auf einem der vielen Märkte oder Farmer's Markets. Der berühmteste Markt ist der Queen Victoria Market in der Innenstadt, den wir deshalb auch sofort aufgesucht haben. Als erstes haben wir einen Cappuccino getrunken, der zu den besten der Stadt gehören soll. Er war gut, halt einfach ein guter Cappuccino.
So habe ich also sofort beschlossen, mein Fleisch eher nicht auf dem Queen Victoria Market zu kaufen. Andere Lebensmittel, sorgfältig präsentiert in den permanenten Verkaufsständen, bieten sich aber sehr wohl zum Kauf an:
Einige der Marktstände befinden sich in einer gedeckten Halle und sind richtige kleine Läden. Der Queen Victoria Market hat auch fast jeden Tag der Woche geöffnet, wie es sich für eine Millionenstadt gehört.
Das Meeresfrüchte-Kapitel in meinem Koch-Notizbuch ist noch ziemlich leer, abgesehen von den Crevetten im Orangen-Knoblauch-Sud. Das müsste ich hier eigentlich ziemlich schnell ändern. Das Angebot ist jedenfalls gewaltig.
Die Möven warten auf Überreste von den Fischständen.
Und ja, ok! Ich bin nicht nur wegen dem Essen mitgegangen. Aber auch. Jetzt kommt es mir ganz seltsam vor, dass es hier Spargeln und Rhabarber gibt. Ich habe mich noch gar nicht genug lange darauf freuen können... Obwohl so ein Rhabarberkuchen, um die neue Wohnung einzuweihen? Der würde wohl schon drin liegen. Wir müssen nur noch eine kleine Kuchenform finden, weil ich ja leider noch keine Arbeitskollegen habe, denen ich die Reste verfüttern kann.
Samstag, 23. Oktober 2010
Herzliche Gratulation!
Freitag, 22. Oktober 2010
Where Jonas and I will be able to powder our noses
So ging es mir ja in der Grundstudiumsvorlesung zu Siedlung und Verkehr, als wir verschiedene Siedlungsformen für die Prüfung lernen mussten und da so exotische Exemplare wie Hufensiedlung, Hufenflur, Waldhufendorf auftauchten. Ich dachte mir damals einfach, dass Hans Ruedi Egli wohl zu lange in einem alten sowjetischen Nachschlagewerk geblättert hat, das ausgestorbene Siedlungsformen von Urvölkern auf Kamchatka beschreibt. Auf jeden Fall etwas ohne jegliche Relevanz in der Gegenwart. Bis ich dann eines Tages mit Jonas auf einer Velotour im alten Land bei Hamburg war und wir in einem Dorf Kuchen essen wollten. Wir fanden aber beim besten Willen das Dorfzentrum nicht, sondern nur einzelne Häuser auf beiden Seiten der Strasse mit langgestreckten Apfel-Hostetten dahinter. Da viel es mit plötzlich siedend heiss ein: Das ist ein Hufendorf!
Ein zweites Beispiel dürfte den Nicht-Geoleuten unter euch etwas näher sein: Schon im Gymer ging es im Englischunterricht bei Herrn Nussbaum darum, wie wir in England oder den USA anständig nach einer Toilette fragen können: Nicht etwa ungehobelt "Where ist the toilet?", sondern "Where is the bathroom, please?" ist da angebracht. Und für gehobenere Gesellschaften, das hat Herr Nussbaum nicht vergessen nachzuschieben, ziemt sich für die Damen auch ein "Where can I powder my nose?". Das war eine Aussage, von der ich mir nicht vorstellen konnte, das sie jemand ernsthaft in den Mund nehmen würde, respektive falls doch, dass ich je einmal in Gesellschaftskreisen verkehren würde, in denen das angebracht wäre.
Nachdem ich hier in Melbourne mehr als einmal Frauen im Tram beobachtet habe, die sich schminken und nachpudern, war ich mir absolut sicher, dass so ein Ausdruck auch hier in Australien nicht existiert. Wenn frau sich ja ungeniert auch öffentlich schminken kann...
Bis wir dann auf Wohnungssuche gingen: Wenn eine Wohnung ein Badezimmer und eine separate Toilette hat, dann heisst diese, ja wie wohl?
Powderroom!
Ich nehme also alles zurück, was ich über die Aktualität von Herrn Nussbaums Ausführungen gedacht habe.
Jonas und ich haben seit gestern eine Wohnung, und leider leider hat diese keinen Powderroom. Ich werde mich also weiterhin im Tram schminken müssen...
Die Wohnung hat dafür folgendes:
- weicher, dichter, flauschiger Spannteppich (das ist hier schon fast selbstverständlich)
- grosse Fenster und viel Licht (das ist hier bitte schön alles andere als selbstverständlich)
- viel Platz (das brauchts hier, weil man die Velos reinnehmen muss)
- eine elektische Heizung (nicht selbstverständlich, aber nach unseren Erfahrungen letzte Woche ein Segen)
- absolut supertolle Lage (2 Minuten zum Bahnhof, 2 zum Park, 2 zum Markt, 2 zu meinem liebsten Kochbuchladen, hehehe)
- keinen Balkon (hat uns Überwindung gekostet! Oh ja! Aber wie gesagt, 2 Minuten zum Park, 5 zum botanischen Garten, auch nicht schlecht)
- und sie ist seeeeehr teuer! Melbourne ist ein bisschen das Zürich von Australien.
Was bedeutet, dass ich noch mal motivierter bin, möglichst schnell einen Job zu finden. Oder motiviert sein sollte. Es ist gar nicht so einfach, meine nicht ganz passenden Qualifikationen so zurechtzubiegen, dass sie doch möglichst passen. Und das auf englisch. Und das in einem Land, in dem das Bildungssystem so total anders aussieht. Und das im dunklen Kämmerchen vom Tiefgaragen-Wöhnigli, das zum Glück bald Vergangenheit ist.
Mittwoch, 20. Oktober 2010
Luna Park St Kilda
Heute ist die Internetverbindung mal so gut, dass ich für die Recherche auf der sonnigen Terrasse sitzen kann. Von da höre ich die Leute im Lunapark schreien, wenn die Bahnen in die Tiefe stürzen, ich höre die Vögel zwitschern, die Rainbow Loris aufgeregt krähen, wenn sie gefüttert werden und den Wind in den Ästen der Bäume im nächsten Hinterhof. Das ist ein sehr friedlicher und angenehmer Arbeitsplatz. Und wenn mir doch das Dach auf den Kopf fällt, gehe ich auf Fotosafari. So sind die Bilder des St Kilda Lunaparks entstanden, der, wie schon erwähnt, in Hörweite ist.
Schwarznaseschaf
Montag, 18. Oktober 2010
Hochdeutsch versus Mundart - Gedanken zur Debatte
Peter von Matt packt ein heisses Eisen an, und das auf sehr pointierte und streitbare Art und Weise. Beim Lesen ist mir mehr als einmal ein protestierender Ausruf entfahren. Es ist schade und auf gewisse Weise unglaubwürdig, dass von Matt mit Ausdrücken wie „lautmalerischen Litaneien“, „das hätte ohne weiteres von einem Dadaisten auf einer verrauchten Bühne (...) rezitiert werden können“ und anderen mehr den Dialekt abwertet, um im selben Atemzug gegen die Abwertung der Hochsprache zu werben.
Einige der angesprochenen problematischen Punkte im Umgang mit der Hochsprache sind aber durchaus relevant: So ist es störend, dass nicht alle Deutschschweizer in der Lage oder gewillt sind, bei Bedarf in der Hochsprache zu sprechen. Woher der Unwille oder die Unlust kommt, sich Deutschen oder Österreichern gegenüber verständlich zu machen, ist mir oft rätselhaft. Woher aber die Hemmung oder das Unvermögen kommt, weniger: Sicher scheint mir, dass Deutschschweizer durch die mangelnde Übung im Hochdeutschen einen Nachteil haben, wenn sie mit Deutschen debattieren. Wir sind langsamer, weniger eloquent und wendig und unser Hochdeutsch-Wortschatz ist kleiner als bei jemandem, der viel regelmässiger Hochdeutsch spricht. Dies entspricht aber eher einer Tatsache als dass es in einem Artikel wegdiskutiert werden kann. Ob sich diese Faktoren im Lauf der Zeit negativ entwickelt haben, wie von Matt behauptet, kann ich aber nicht beurteilen (der „Wechsel zwischen den zwei Gestalten der Muttersprache, der in der Schweiz lange Zeit ganz selbstverständlich praktiziert wurde“).
Schlussendlich befremdet mich die Unbedingtheit, mit der Peter von Matt jenen hochdeutschschwachen Deutschschweizern die Kulturfähigkeit abspricht. „Geistiger Austausch, das Geben und Nehmen denkender Köpfe“ scheint mir nicht ganz so stark an eine Sprache gebunden zu sein, wie das von Matt wahrnimmt. Deutschschweizer, die, aus welchen Gründen auch immer, Mühe haben, Hochdeutsch zu sprechen, machen durchaus von der Möglichkeit gebrauch, sich den Zugang zum deutschen Kulturraum zu bewahren: Sie lesen, hören, gehen ins Theater und tauschen sich über diese kulturellen Bereicherungen aus - auf Schweizerdeutsch.
Wolkenkratzer - im wahrsten Sinn des Wortes
Efforts to start feeling at home
Kulinarische Freuden
Impressionen vom ersten Rundgang
Samstag, 16. Oktober 2010
A Start
"You don't start out writing good stuff. You start out writing crap and thinking it's good stuff, and then gradually you get better at it. That's why I say one of the most valuable traits is persistence."
(Octavia Butler, quote found on Quiet Life)
What a good quote to start from. I already felt like I was never going to write the first post when I found this quote. It encouraged me. It made clear that I don't have to be super eloquent and funny and intelligent sounding in my first post. At least as long as I'm believing that I am brilliant. Right?
Oh, never mind.
I was never so good at persistence. So it's a sure thing that a little practice won't hurt. And I am looking forward to share a few of the moments we live trough with you guys. We had a good start in Melbourne. Sunday was a very nice, warm and sunny day and the sunset at the beach, only about 150 m from our apartment, was just amazing. And we sure hope for a bit of a southern weather and climate experience here. Even despite of the guy who told us that Sunday was one out of three days that are nice like this every year.